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Thema Rezension zu 'Die Siedler von Catan - Städte und Ritter'
von: josef
Datum: 01.11.2000, 00:09:01
  Spielekritik: Städte und Ritter

Mit der Erweiterung "Städte und Ritter" ist die Siedler Saga (angeblich) endgültig abgeschlossen. Seit mittlerweile drei Jahren hält sich diese Spielidee Klaus Teubers in der Gunst des Publikums ganz oben. Doch im Gegensatz zur Seefahrer Erweiterung präsentiert sich hier eine neue Vielfalt an taktischen und strategischen Möglichkeiten, die für ein ganz neues Spiel sorgen.

Zur Story
Wie heißt es so schön in der Spielanleitung: "Catan ist in Gefahr - dunkle Wolken brauen sich über den friedlichen Cataniern zusammen. Wilde Barbaren, angelockt vom Reichtum Catans, segeln heran, um das Land zu überfallen."
Doch nicht nur diese Gefahr droht den Spielern, sie kommen sich auch gegenseitig verstärkt in die Quere. Es gilt, nicht nur Siedlungen und Städte zu bauen, man muß seinen Beitrag zur Verteidigung Catans leisten, seine Städte ausbauen und die Fortschrittskarten gezielt einsetzen. Nur wer auf alle Bereiche achtet, kann sich am Ende als "Retter von Catan" feiern lassen.

Spielablauf
Grundsätzlich bleibt alles so wie beim Siedler Basisspiel (dieses ist auch hier wieder Spielvoraussetzung) - bis auf einige wichtige Ausnahmen:
- für eine Stadt erhält man nur bei Lehm und Korn zwei Rohstoffe, bei Erz, Holz und Schaf gibt es statt eines zweiten Rohstoffes eine Handelsware.
- Es gibt einen zusätzlichen Ereigniswürfel.
- Bauen beendet nicht mehr den Zug (mir blutet das Herz, man hat mir meinen Lieblingssatz gestohlen...).

Anders als beim herkömmlichen Siedlerspiel können jetzt die Städte in drei verschiedenen Bereichen weiterentwickelt werden. Mit Hilfe der Handelswaren Tuch, Gold und Buch kann man die Gebiete Wirtschaft, Politik und Wissenschaft erforschen. Je weiter man in einem Bereich fortgeschritten ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß man Fortschrittskarten ziehen darf; und diese Karten haben es wirklich in sich. Wer auch das Siedler Kartenspiel zu seinem Besitz zählt, wird hier sofort die Verbindung erkennen, grafisch und inhaltlich wurde hier viel übernommen.
Gelingt es einem Spieler, bei einer seiner Stadtausbauten als erster die vierte Stufe zu erreichen, sichert er sich eine Metropole, die ihm zwei zusätzliche Siegpunkte beschert.

Neue Bedeutung erhalten auch die Ritter; statt der bisher verwendeten Ritterkarten gibt es jetzt Spielfiguren, die auf den Plan gesetzt werden. Sie können in drei verschiedenen Stärkegraden auftreten, müssen jedoch mittels einer Kornkarte aktiviert werden. Ihre Einsatzmöglichkeiten gehen von der Unterbrechung von Handelsstraßen, Sicherung von Bauplätzen, Vertreibung des Räubers bis hin zur sehr wichtigen Verteidigung Catans gegen die Barbaren.

Das Heer der Barbaren bringt so richtig Zeitdruck (bis hin zu Panikanfällen) ins Spiel. Aber es mußte ja so kommen; die wirtschaftliche Blüte Catans lockt immer wieder unerbittlich diese Barbarenflotte an. Jetzt gilt es, bei deren Ankunft für jede gebaute Stadt einen aktivierten Ritter auf dem Plan zu haben, sonst muß derjenige die Niederlage gegen die Barbaren mit der Plünderung und damit dem Verlust einer Stadt bezahlen, der am wenigsten zur Verteidigung beigetragen hat. Bei erfolgreichem Vertreiben der Barbaren gibt es als Lohn aber auch einen Siegpunkt zu ergattern - natürlich nur für den stärksten Verteidiger.

Die Spielregel
Anfangs etwas verwirrend, erkennt man schon im ersten Spielversuch, welchen Zweck die Regelneuerungen verfolgen. Sie ist in sich schlüssig und läßt (jedenfalls bisher) keine Fragen offen.

Das Material
Die viel zu groß geraten Spielschachtel enthält neben den neuen Handels- und Fortschrittskarten die neuen Spielsteine in vier Farben (die Erweiterung kommt mal wieder später...) sowie die neuen Umklappkarten für die Stadtausbauten.

Spielreiz
Für die Städte und Ritter braucht man nicht nur etwa gut zwei Stunden Zeit, sondern auch ein gutes Nervenkostüm; der Einsatz der Fortschrittskarten kann einen schon mal an den Rand des Wahnsinns treiben, es wird viel stärker auch gegeneinander gespielt.
Ist man jedoch mit der nötigen Gelassenheit ausgestattet, auch den zweiten Spion und die dritte Monopolkarte über sich ergehen zu lassen, so kann man im eigenen Zug süße Rache üben.
Alles in allem eine sehr gelungene Erweiterung, die ganz neue taktische Überlegungen erfordert und den Würfelglücksfaktor stark minimiert.

Spielbewertung
(1=schlecht, 10=sehr gut)
Spielreiz: 10
Spielart: Taktikspiel
Spieldauer: ca. 120min
Kosten: ca. 45DM
Anzahl der Spieler: 3-4
Alter: ab 12 Jahren
Erschienen bei Kosmos
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