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Thema Rezension zu 'Durch die Wüste'
von: josef
Datum: 01.11.2000, 00:09:01
  Spielekritik: Durch die Wüste

Reiner Knizia hat mal wieder einen Titel auf der Auswahlliste zum "Spiel des Jahres".
Der 1957 geborene Autor, Doktor der Mathematik, gilt als Spezialist für Spiele mit einfachen Regeln, die dem Spieler einen großen Entscheidungsspielraum einräumen.
Zu seinen bisherigen Erfolgen zählen die Spiele "Quo vadis&" und "Tutanchamun", sowie der 1. Platz beim Deutschen Spielepreis 1993.

Zur Story
Diese Wüste lebt, kündigt die Spielregel an; anfangs bevölkern allerdings erst fünf Beduinenstämme die trockene Einöde. Durch das Bilden von Karawanen versuchen die Beduinen, die wertvollen Oasen zu erreichen und gleichzeitig möglichst große Wüstengebiete einzuschließen.

Spielablauf
Vor Spielbeginn müssen erst einmal die Oasen und Wasserstellen auf dem Spielplan verteilt werden. Danach darf jeder Spieler reihum die fünf Reiter seiner Farbe (jeder sitzt auf einer der fünf unterschiedlichen Kamelfarben) auf dem Spielplan verteilen. Dabei gilt es, sich möglichst gleichmäßig auf dem Spielplan zu verteilen, um später viele der Wasserstellen und Oasen erreichen zu können. Erschwert wird dies allerdings durch einige Einsetzbedingungen:
- nicht direkt auf eine Wasserstelle oder Oase
- nicht auf eines der sechs Felder, die an eine Oase angrenzen
- nicht neben ein anderes Kamel
Da wird es schon ganz schön eng auf dem Spielplan!

Im weiteren Verlauf des Spiels setzt jeder Spieler pro Runde zwei Kamel auf das Feld; diese müssen sich an einen eigenen Reiter und die gleiche Kamelfarbe anschließen, auf diese Weise entstehen die Karawanen. Jeder Spieler besitzt also in jeder Kamelfarbe nur eine Karawane, und alle Kamele einer Karawane hängen zusammen.
Zwei Karawanen der gleichen Kamelfarbe dürfen nicht verbunden werden, da man ansonsten nicht mehr feststellen kann, wer der Besitzer der Handelsgüter (der Kamele) ist. Neben Kamele anderer Farben darf jedoch gesetzt werden.
Erreicht ein Spieler eine Wasserstelle (mit dem Wert 1, 2, oder 3), indem er ein Kamel auf dieses Feld setzt, darf er den Chip vom Spielplan nehmen und verdeckt vor sich ablegen.
Setzt ein Spieler ein Kamel auf eins der sechs Felder, die an eine Oase (Palme) angrenzen, erhält er einen Oasen-Chip (Wert 5) und legt auch diesen verdeckt vor sich ab.
Viele Punkte kann man durch das Einschließen eines Gebietes gewinnen. Dies gelingt, wenn ein Spieler mit einer Farbe ein Gebiet abgrenzt (mit Spielfeldrand oder nur durch Kamele), in dem sich keine anderen Kamele befinden; jetzt darf er sofort alle im Gebiet befindlichen Wasserstellen einsammeln und später gibt es noch für jedes eingeschlossene Feld einen Zusatzpunkt.

Das Spiel endet, wenn von einer Kamelfarbe das letzte Tier gesetzt wurde. Jetzt beginnt die Punktabrechnung. Für jede Kamelfarbe wird festgestellt, wer die meisten Kamele gesetzt hat, das bringt einen Karawanen-Chip (Wert 10), bei Gleichstand gibt es je 5 Punkte. Dann gibt es die oben angesprochenen Punkte für eingeschlossene Gebiete und schließlich zählt jeder noch seine Wasserstellen und Oasen-Chips zusammen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Die Spielregel
Mit nur drei Seiten ist die Spielregel sehr kurz gehalten, was allerdings nicht unbedingt zu ihrer Verständlichkeit beiträgt; man muß sich schon konzentriert durcharbeiten und auf die Unterscheidung von Oasen und Wasserstellen achten (ich dachte bisher immer, eine Oase sei eine Wasserstelle...).
Dennoch kann man auch dieses Hindernis recht schnell bewältigen.

Das Material
Im Spiel enthalten sind insgesamt über 250 Kamele, Reiter und Wasserstellen; hinzu kommen noch die Oasen-, Gebiets- und Karawanen-Chips. Da muß man erst einmal sorgfältig sortieren. Hinzu kommt leider, daß die Pastellfarben der kleinen Plastikkamele bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen schwer zu unterscheiden sind.
Die Gestaltung des Spielplans ist in einheitlichen Wüstensandfarbe gehalten, durchsetzt mit einigen Gebirgen.

Spielreiz
Wir konnten in mehreren Spielrunden keinen großen Spaß bei diesem Spiel finden; es kam weder Spannung auf, noch gab es einen Unterhaltungswert; wir führen dies auf die fehlende Möglichkeit zurück, mit den anderen Spieler direkt zu agieren. Jeder setzt seine Kamele, schaut vielleicht noch auf die Aktionen der Mitspieler und sammelt Punkte. Nach etwa einer halben Stunde endet ein Spiel und keiner verspürt Lust auf eine zweite Partie, ein untrügliches Indiz für die Qualität.
Dies spiegelt allerdings nur meine Meinung und die unserer Spielerunden wieder; erstaunlicherweise finden viele andere Spieler dieses Spiele sehr gut. Deswegen die Empfehlung, dieses Spiel erst einmal selber auszuprobieren, bevor es gekauft wird.

Spielbewertung
(1=schlecht, 10=sehr gut)
Spielreiz: 3
Spielart: Setzspiel
Spieldauer: 30-45 min.
Kosten: ca. 45 DM
Anzahl der Spieler: 2-5
Alter: ab 10 Jahre
Erschienen bei Kosmos

Thilo Mohr

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