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Thema Rezension zu 'Euphrat & Tigris'
von: josef
Datum: 01.11.2000, 00:09:01
  Spielekritik: Euphrat und Tigris

Nachdem Reiner Knizia in der Spielekritik von "Durch die Wüste" nicht so gut weggekommen ist, hier nun ein Spiel von ihm, das wesentlich komplexer ist und - es sei schon vorweggenommen - auch einen wesentlich höheren Spielreiz hat.

Zur Story
Ins fruchtbare Zweistromland, so um 3000 v. Chr. verlegt Knizia das Spielgeschehen; hier lag die Wiege der Zivilisation. Die Spieler haben zur Aufgabe, in den Bereichen Bevölkerung, Tempel, Landwirtschaft und Markt ihre Königreiche möglichst gleichmäßig zu erweitern, ohne einen der vier Bereiche zu vernachlässigen.

Spielablauf
Jeder Spieler besitzt vier Anführer, einen für jeden Bereich; ein Gebiet, welches mindestens einen dieser Anführer beinhaltet, ist ein sogenanntes Königreich, um diese geht es im ganzen Spiel.

Weiterhin gibt es Zivilisationsplättchen für die vier Bereiche, sowie Katastrophenplättchen, Monumente und Schätze. Der Spieler, der am Zug ist, darf bis zu zwei der folgenden Aktionen durchführen:
- Einen Anführer setzen; diesen darf man entweder neu aufs Spielfeld setzen, oder auch versetzen. Jedoch kann er nur direkt neben ein Tempelplättchen gesetzt
- Ein Plättchen legen; jeder Spieler hat zu Beginn seines Zuges sechs Plättchen hinter seinem Sichtschirm liegen. Wird ein Plättchen in ein Königreich gelegt, in dem ein gleichfarbiger Anführer liegt, erhält der Besitzer dieses Anführers einen Siegpunkt in der entsprechenden Farbe. Also legt man möglichst zu seinen eigenen Anführern.
- Ein Katastrophenplättchen legen; jeder Spieler besitzt zwei dieser hinterhältigen Plättchen. Sie werden auf andere Plättchen gelegt und blockieren so das Feld bis zum Spielende. Die Möglichkeiten dieser Plättchen eröffnen sich einem erst mit einiger Erfahrung im Spielverlauf. Gezielt eingesetzt, können sie den Gegner erheblich schwächen; zu dumm, daß dieser auch über zwei dieser Plättchen verfügt...
- Bis zu sechs Plättchen tauschen; ist man mit seinen Plättchen nicht zufrieden, kann man auf diese Art zu neuen Möglichkeiten kommen.

So weit, so gut; wenn es da nicht noch ein paar Haken an der Sache gäbe: In einem Königreich, in dem sich Anführer gleicher Farben befinden, entstehen Konflikte, in den entsprechenden Bereichen. Dabei gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen; vereinfacht dargestellt, müssen beide Konfliktparteien beispielsweise im Bereich Bevölkerung auszählen, wer mehr Zivilisationsplättchen in seinem Königreich hat; dabei können zusätzlich auch Plättchen vom Sichtschirm hinzugezogen werden. Der Gewinner eines Konfliktes erhält Siegpunkte, der Verlierer muß Anführer und Plättchen vom Spielfeld nehmen.

Gelingt es einem Spieler, vier Plättchen eines Bereiches als Quadrat zu legen, erbaut er ein Monument; diese sind unzerstörbar und gute Punktelieferanten. Deshalb entstehen häufig Konflikte um den Besitz dieser Monumente.

Und als letztes gibt es noch Schätze; dies sind Siegpunkte, die als Joker eingesetzt werden können, allerdings ist es gar nicht so einfach, in ihren Besitz zu gelangen.

Das Spiel endet, wenn entweder nur noch zwei der Schätze auf dem Spielfeld liegen, oder keine Plättchen mehr nachgezogen werden können. Dann kommt es zur Auswertung. Hier gelang Knizia ein besonderer Kunstgriff. Jeder Spieler zählt die Siegpunkte in den einzelnen Bereichen. In die Wertung kommt aber nur der Bereich, in dem der Spieler die wenigsten Punkte erlangen konnte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten in diesem schwächsten Bereich gewinnt das Spiel.



Die Spielregel
Obwohl "Euphrat und Tigris" ein sehr komplexes Spiel ist, weiß die gut strukturierte Spielregel auf jede Regelfrage die passende Antwort. Für die ersten Partien haben wir sie immer griffbereit am Spielbrett liegen gehabt, was den Spielfluß allerdings nicht zu sehr gestört hat.

Das Material
Das Material besteht aus Holz für die Anführer, die Monumente und die Siegpunkte. Die Spielplättchen sind aus fester Pappe. Der Spielplan zeigt das Gebiet des Zweistromland und paßt sich gut dem Thema des Spiels an.

Spielreiz
"Euphrat und Tigris" ist ein anspruchsvolles, komplexes Taktikspiel für diejenigen Spieler, die sich auch schon mal mehr Zeit für ihre Spielzüge nehmen. Trotz mehrerer Partien haben wir noch lange nicht alle taktischen Möglichkeiten erfassen können. Dennoch, oder gerade deswegen, kommt dieses Spiel sehr gut in unseren Spielerunden an, als Familienspiel ist es allerdings nicht so gut geeignet; auch der Preis ist abschreckend, auch hier mal wieder die Empfehlung: erst ausprobieren, dann kaufen!

Spielbewertung
(1=schlecht, 10=sehr gut)
Spielreiz: 8
Spielart: Taktikspiel
Spieldauer: 90min. und mehr
Kosten: ca. 75 DM
Anzahl der Spieler: 2-4
Alter: ab 12 Jahre (aufwärts !!)
Erschienen bei Hans im Glück


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